Die Chronik der Alten Herren
(aus "25 Jahre Abteilung Alte-Herren" von Gerhard Wagner)
Eigentlich wurde das erste Spiel der Alte-Herren-Mannschaft bereits am 09.02.1959, also vor rd. 42 Jahren, gegen die Alte-Herren in Lorch ausgetragen. In dieser Zeit überbrückte man die fußballarme Zeit bei den Senioren (Sommer/Winterpause) mit Spielen in einer Alte-Herren-Formation. Oftmals lag es auch daran, dass die Seniorenmannschaften (eine Reservemannschaft gab es noch nicht) mit einer sehr hohen Personaldecke bestückt war. So konnte man über den Umweg einer Alte-Herren-Mannschaft allen Fußballinteressierten eine aktive Beteiligung anbieten. So blieb es auch nicht aus, dass die damaligen Alte-Herren-Mannschaft oftmals mit jüngeren Spielern ergänzt werden mußte.
Folgende Spieler bildeten damals das Gerüst der Alte-Herren-Mannschaft:
Ferdi Söhn - Heine Maxeiner - Rudolf Lotz - Erwin Knauf - Günter Casimicat - Rudi Maxeiner - Reinhold Ewert - Ernst Frowein - Gunter Knecht - Wilhelm Gründken - Heinz Weyhing - Walter Klos - Arnold Epstein - Michael Leszcak
In dieser Zeit wurden sporadisch gesetzte Spieltermine mit den Sportfreunden Gaulsheim, Winden und Lorch vereinbart. Aus einer Festschrift von Lorch konnte man vor Jahren nachlesen, wie die dortigen Alte-Herren- Mannschaft bei den Sportkameraden in Singhofen am 01. Mai ein Freundschaftsspiel bestritt.
Dabei stand das Ballfangnetz, welches neben dem Tor aufgebaut war, im Mittelpunkt. In der 2. Halbzeit des Spiels marschierte der Lorcher Keeper in sein Tor, stellte sich allerdings -wohl versehentlich - vor eines dieser Ballfangnetze, also neben das Tor.
In dieser Halbzeit umspielte ein Singhofener Stürmer die gesamte Gästeabwehr und schoss zum Erstaunen der Beteiligten nicht in das leere Tor, sondern völlig irritiert auf den Gästetorhüter, der ja neben dem Tor vor einem dieser Ballfangnetze stand.
Ab 1964 wurde die Alte-Herren-Truppe dann durch die folgenden Spieler ergänzt:
Rudi Kochhan - Karl Lehmler - Karl Jürgens - Walter Joswig - Otto Seibel - Richard Rommersbach - Erhard Hofmann - Alfons Hackenbruch.
Es wurden jetzt regelmäßig etwa 5 -6 Spiele pro Saison ausgetragen, und so formierte man sich 1964/65 erstmals zu einer Alte-Herren-Abteilung. Otto Seibel wurde erster Abteilungsleiter und führte dieses Amt über 17 Jahre aus.
Wenig später zahlte man in eine Spielerkasse pro Spiel 1,-- DM und war somit in der Lage anstehende Gemeinsamkeiten wie Faschings- und Weihnachtsfeier oder Wandertage und Ausflüge zu finanzieren.
In den 70´er Jahren bildete der TuS Singhofen mit dem TuS Attenhausen eine Spielgemeinschaft. Auch die Alten-Herren beider Vereine schlossen sich zusammen. Die sportlichen Aktivitäten wurden größer aufgezogen - man besuchte und veranstaltete jährlich ein Fußbalturnier.
Da die Abteilung immer größer wurde benötigte Otto Seibel Hilfe bei der Vorstandsarbeit. so wurde Karl Thomas zum Kassierer bestellt. Auch nach Auflösung der Spielgemeinschaft wurden die begonnenen sportlichen Aktivitäten fortgesetzt. 1973 übernahm Helmut Müller das Amt des Kassierers. Otto Seibel wurde erst 1983 durch Horst Hofmann als Abteilungsleiter abgelöst.
1985 richteten die Alte-Herren erstmals ein Straßenfußballturnier aus.
Der Ort wurde in 6 Zonen aufgeteilt
Oberdorf - Hinterdorf - Wechsel - Bornstrasse - Neubaugebiet - Mühlbachstrasse
Die Resonanz war groß. Man erinnert sich noch gerne daran, wo viele inaktive Spieler bzw. jene, die ihre ersten Ballkontakte mit dem Fuß suchten, an diesem Turniertag mitwirkten. Besonders das Eintreffen des Wechsel bleibt unvergessen. In einer Fußkolonne mit Fahnen und Trompetenklang wurde der Einmarsch angekündigt.
1986 übernahm dann Roland Frowein das Amt des Abteilungsleiters. Seither wird zu jedem Spiel der Alte-Herren exakt Buch geführt wer wann wo gespielt hat, und wer die Tore erzielte. Ein Jahr später übergab Helmut Müller nach 14-jähriger Tätigkeit die Kassenführung an Gerhard Wagner. Ursel Knecht wurde im Jahr zuvor als erste und auch letzte Frau in den Abteilungsvorstand gewählt.
Das Strassenturnier wurde beibehalten. Unvergessen bleiben die Sommerabende, bei denen man sich im Anschluß, an das Turnier im Aufstapeln leergetrunkener Bierkästen maß,.
Im Jubiläumsjahr 1990 zählte die Abteilung 80 Mitglieder, von denen aus der Gründungszeit die Ehl. Heine und Inge Maxeiner, Otto und Lucie Seibel, Erhard und Edith Hofman sowie Erwin Knauf noch dabei sind.
Als neuer Abteilungsleiter übernahm 1990 Hans Gramsch die Führung der Abteilung. Ihm zur Seite standen Heine Maxeiner als Schriftführer, Gerhard Wagner als 1. Kassierer, Gernot Bingel als 2. Kassiere und die beiden Mannschaftsbetreuer Josef Staudt und Andreas Nasuro.
Auf dem Bild rechts ist die Mannschaft im Jubiläumsjahr.
Hintere Reihe v.L.: J. Dillmann, P. Kochhan, G.Bingel, K-D. Schmidt, M. Dillmann , G. Wagner, U. Maxeiner, A. Nasuro, M. Korn, Trainer Klaus Henn Vordere Reihe v.L.: W. Maxeiner, J. Staudt, M. Schönhof, H-G. Seibel, K. Lehmler, H. Gramsch.
Das aktuelle Team der Alten Herren im Jahr 2001
hintere Reihe v.L.: Torsten Müller, Frank Lippold, Friedhelm Kaiser, Hans-Georg Seibel, Siggi Kaiser, Klaus-Dieter Schmidt, Stefan Bingel, Achim Hees,Ulrich Pech
vordere Reihe v.L.: Mario Herrmann, Peter Back, Matthias Korn, Oliver Müller, Torsten Hollemann, Gernot Bingel, Andreas Nasuro, Rudi Kaiser
Es fehlen: Guido Bauer, Frank Born, Rüdiger Friedrich, Heiko Hees, Jörg Höhler, Wolfgang Joppich, Peter Kochhan, Reiner Sahl, Carsten Muth, Klaus Heckelmann, Hansi Rohde, Bernhard Bauer, Bernd Brand, Michael Schönhof, Peter Knecht, Mehmet Balkaya, Andreas Ockendorf, Steffen Maus, Michael Hoh
Nachdem Hans Gramsch 1994 in den Hauptvorstand des TuS wechselte, übernahm der Kassierer Ulrich Pech das Ruder bei den AH.
Ihm zur Seite standen das Ehrenmitglied Heine Maxeiner als Schriftführer, sowie Andreas Nasuro und Gernot Bingel als Betreuer. Im ersten Jahr der gemeinsamen Abteilungsleitung wurde der letzte größere Tagesausflug - von Heine Maxeiner organisiert- unternommen. Den im nächsten Jahr geplanten Ausflug musste man wegen mangelnder Teilnehmerzahl streichen. Überhaupt nahm das Interesse am Vereinsgeschehen ab. Dies schlug sich auch bei den Fussballern nieder, so wurden einige Spiele in Unterzahl bestritten, oder gar wegen Spielermangel abgesagt.
Nur dem unermüdlichen Einsatz des Vorsitzenden war es damals zu verdanken, dass die Mannschaft sich nicht gänzlich auflöste. Wegen des fehlenden Interesses an der Abteilung, erklärte sich bei der nächsten Jahreshauptversammlung der gesamte Vorstand nicht mehr bereit ein weiteres mal zu kanditieren. Auch aus den Reihen der spärlich Anwesenden fanden sich keine Kandidaten.
So wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen und die AH-Abteilung aufgelöst. Seither gibt es nur noch eine AH-Mannschaft die mit ihren ständig ca. 25 Spielern am Spielbetrieb teilnimmt.
Der letzte Abteilungsleiter Ulrich Pech übernahm die Mannschaftskasse und die Organisation des Spielbetriebs, Gernot Bingel blieb weiterhin Mannschaftsbetreuer.
Auch in der Folgezeit fehlten immer wieder Spieler, und so wurden bei fast jedem Dorfturnier Neubürger geworben. Dies führte dazu, dass mittlerweile ein Spielbetrieb mit ca. 25 Spielen jährlich durchgeführt wird.
Der Höhepunkt war jedoch das Spiel gegen Eintracht Frankfurt zur Einweihung des neuen Sportplatzes am 21.06.2003, auch wenn man den ehemaligen Profis um Ex-Nationalspieler Ronny Borchers mit 10 : 3 unterlag.
Doch der neue Platz war für die AH zunächst kein gutes Omen, erst im 10. Heimspiel gelang gegen Arzbach mit 2:0 der 1. Sieg auf den neuen Platz. In den folgenden Jahren verlief der Spielbetrieb eher ruhig. Dank einer gesunden Spielerdecke mussten nur wenige Spiele abgesagt werden. Das nächste Highlight war dann das 300. Spiel von G. Bingel. Der 1. Spieler im Trikot der AH des TuS Singhofen der diese Marke schaffte. Die Mannschaft belohnte dies mit einem Trikotgeschenk.
2004 richteten die AH dann die Ü35 Kreismeisterschaften aus, und scheiterten dabei erst im Halbfinale am späteren Turniersiger Holzappel.
Der nächste Höhepunkt in der Geschichte der AH sollte das 75jährige Vereinjubiläum sein. Hier trugen die AH-Kicker mit einem Spiel gegen die Taditionself der TuS aus Koblenz zum gelingen der Feierlichkeiten bei. Zwar wurde die Partie klar verloren, doch das anschließende gemütliche Beisammensein eindeutig gewonnen.
Und auch das Jahr 2009 hatte für die Mannschaft wieder einen Höhepunkt. Dank der Initiative von Staatssekretär Lewenz konnte am 19. Mai eine Benefizspiel zu Gunsten der Erich-Kästner-Schule Singhofen gegen die mit Welt- und Europameistern gespickte Lotto-Elf bestritten werden.
So spielten u.a die Weltmeister/inn Horst Eckel (1954), Wolfgang Overath, Bernd Hözenbein (1974), Sandra Minnert (2003,2007), Europameister Stefan Kunz (1996) und weitere Bundeligaspieler wie Dariusz Wosz, Herbert Zimmermann, Hans-Günther Neues. Leider spielte das Wetter den über 600 Zuschauern und den Spielern eine Streich, denn mit Spielbeginn kam der Regen. Darin fand man dann auch den schuldigen für die deftige 22 : 1 Klatsche.
Doch alles in allem konnten für den guten Zweck,letztlich auch dank der vielen Sponsoren und einer Zugabe der Lotto-Stiftung 10.000,- € gespendet werden. Die folgenden Jahren waren geprägt von 3 Pokalfinalteilnahmen, die leider alle verloren wurden
2011 Singhofen - Katzenelnbogen 2 : 3
2013 Dahlheim - Singhofen 4 : 0 und
2014 Singhofen - Gückingen 1 : 2
Im Jahr 2014 feierte die Abteilung ihren 50. Geburtstag mit einem zweiten Spiel gegen die Lotto-Elf, das knapp verloren wurde. Erneut konnte man so eine Spende für den guten Zweck erwirtschaften.
In den folgenden Jahren verlief der Spielbetrieb in den gewohnten Bahnen. Von Jahr zu Jahr machte sich der Wegfall von AH-Teams bemerkbar und es wurde immer schwieriger einen georneten Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Verstärkt wurde diese Effekt dann noch durch die Corna-Pandemie.
In der Pandemie stellte der langjährige Abteilungsleiter Ulli Pech, wie schon lange angekündigt, sein Amt nach fast 30 Jahren zur Verfügiung. Er blieb dem Spielbetrieb aber weiterhin teru. In Jan Meiers konnte ein Nachfolger gefunden werden.
Als der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden konnte waren auf Kreisebene nur noch wenige Mannschaften in der Lage genügend Spieler zu stellen.
Zum 90. Geburtstag des TuS spielten die AH gegen eine Auswagl des SV Wehen-Wiesbaden, und trugen so dazu bei, dass die Jubiläumsveranstalltung eine runde Sache wurde.